Kann man Musik ohne System denken - ohne ein System, das ihr fremd ist, versteht sich? Diese Frage zieht sich durch den gesamten Band, in dem zahlreiche Schriften über Musik versammelt sind: Essays, Vorträge, Artikel, Beiträge zu Symposien, Programmhinweise, Fiktionen und musikwissenschaftliche Zeugnisse.
"Die Musik beginnt dort, wo die Worte aufhören, Bedeutung zu erzeugen. Als Sprache der Leidenschaften enthüllt sie die intime Dramaturgie und die inneren Landschaften. Wie kann man sie beschreiben, ohne sie auf ein wunderbares formales System zu reduzieren, das vielen mathematischen, logischen oder physikalischen Konstruktionen überlegen ist?
Meine Überlegungen sind vielfältig, drehen sich aber oft um dieselben binären Gegensätze: rein/unrein, geschrieben/improvisiert, gelehrt/populär, Dramaturgie/Kinematografie, Moderne/Tradition. Seit meinen Anfängen habe ich nicht aufgehört, mich diesen Antagonismen anzunähern, um sie in einer erneuerten musikalischen Sprache zu synthetisieren. Eines meiner konstanten Themen bleibt der manchmal heftige, oft erfinderische Gegensatz zwischen der musica speculativa und der musica practica", schreibt der Autor.